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Grundlagen der Mikrobiologie
Mikroorganismen sind Kleinstlebewesen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar
sind. Je nach f�r sie g�nstigen oder ung�nstigen Lebensbedingungen vermehren sie sich
massiv oder gehemmt.
Wir unterscheiden: Bakterien, Hefen, Schimmelpilze,Viren.
Diese vier Arten unterscheiden sich in Gr��e, Form und Lebensweise.
Es gibt erw�nschte Mikroorganismen wie z.B. gewisse Bakterien auf
unserer Haut, die f�r unseren S�ureschutzmantel wichtig sind. Insbesondere werden auch
S�uerungskulturen, Hefe und Schimmelkulturen in der Lebensmittelherstellung verwendet,
wie z.B. Joghurtkulturen, B�ckerhefe oder Reifeschimmel auf Salami oder K�se.
Die unerw�nschten Mikroorganismen bewirken den Verderb von
Lebensmitteln bzw. k�nnen sie sogar, durch die Abgabe von Stoffwechselprodukte (Toxine)
in das Lebensmittel, Vergiftungen f�hren (z.B. durch Schimmel gebildete Aflatoxine in
Bl�tenpollen oder N�ssen).
Ursache f�r das Auftreten von Lebensmittelvergiftungen (Epidemien)
sind unter anderem Bakterienst�mme, die pathogen (krankmachend) sind. Derartige
Vergiftungen sind nach wie vor sehr h�ufig, jedoch werden sie in der �ffentlichkeit nur
dann bekannt, wenn gleichzeitig mehrere Personen erkranken.
Bei Aufnahme von krankmachenden Keimen in den menschlichen Organismus
kommt es nach einer jeweils unterschiedlichen Inkubationszeit zu Krankheitssymptomen wie
Fieber, Erbrechen, Durchf�lle, Muskelschmerzen etc.
Verantwortlich daf�r sind z.B. Salmonellen, Escherichia coli,
Listerien, Clostridium botulinum, usw.
Um eine massive Keimvermehrung zu vermeiden, ist es notwendig, den
Mikroorganismen optimale Lebensbedingungen zu entziehen:
- Temperatur
: Optimale Vermehrung bei 18� bis 37� C,
Vermehrung jedoch ab 4� bis 65�C m�glich, daher K�HLUNG bzw. TIEFK�HLUNG
empfindlicher Waren!
- Feuchtigkeit
: hoher AW-Wert (Wasseraktivit�t) z.B. zu hoher Wassergehalt des Honigs
f�rdert eine starke Hefebildung - g�riger Honig!. NUR REIFEN HONIG SCHLEUDERN
(mind. 2/3 verdeckelte Waben, Spritzprobe durchf�hren)!
- Atmosph�re
: man unterscheidet Bakterien, die f�r ihre Lebensvorg�nge Sauerstoff
ben�tigen, ihn nur tolerieren oder v�llig meiden. Lebensmittel sorgf�ltig
verschlie�en; Vacuumpackungen, Konservendosen!
- N�hrstoffangebot
: Bakterien sind auf bestimmte N�hrstoffe eingestellt.
- PH-Wert (S�uerung):
Am besten wachsen Mikroorganismen im neutralen bis leicht
sauren Bereich. Die meisten Bakterien stellen das Wachstum bei PH 4,5 ein.
Der PH Wert des Honig liegt je nach Sorte in diesem Bereich.
- Vermehrungszeit
: Lange Lagerzeiten bei optimalen Bedingungen bewirken eine
explosionsartige Keimvermehrung. Rasche Verarbeitung, kurze Lagerzeiten.
Folgende theoretische Rechenbeispiele sollen zeigen, wie dramatisch eine Keimvermehrung
unter optimalen Wachstumsbedingungen m�glich ist:
Beispiel 1:
Aus einem Keim k�nnten sich innerhalb von 24 Stunden Billionen von Keimen vermehren.
Beispiel 2:
Anzahl der St�mme |
Zeit in Minuten |
Zeit in Stunden |
|
Selbst bei geringer Ausgangskeimzahl kann nach
einer Zeitspanne z.B. 5 Stunden eine Bakterienanzahl erreicht werden, die je nach Erreger bereits zu Erkrankungen f�hren kann |
1 |
0 |
0 |
2 |
30 |
0,5 |
4 |
60 |
1 |
8 |
90 |
1,5 |
16 |
120 |
2 |
64 |
180 |
3 |
256 |
240 |
4 |
1.024 |
300 |
5 |
Eine gute Hygienepraxis h�lt die
Keimbelastung auf ein Minimum. Man erh�lt nicht nur ein sehr sicheres Produkt, sondern
es erh�ht sich auch die Haltbarkeit um ein Wesentliches. |
4.096 |
360 |
6 |
65.536 |
480 |
8 |
1.048576 |
600 |
10 |
1.073.700.000 |
900 |
15 |
1.099.500.000.000 |
1200 |
20 |
Gesundheitliche Risiken: bei Infektion / Intoxikation mit
pathogenen Mikroorganismen
Sie kommen h�ufig in folgenden Lebensmitteln
(Rohwaren) vor:
 | Salmonellen:Gefl�gel, Kokosraspel, Paprikapulver, Eier, |
 | Staphylokokken: Wunden, Entz�ndungen des
Hals-Nasen-Rachenbereiches, auch vom Tier: Abszesse im Muskelfleisch, Keime in der Milch
durch Euterentz�ndungen des Tieres. |
 | Staphylokokken -Toxine: Stoffwechselprodukte nach
Vermehrung, sind hitzestabil, |
 | Clostridium Botulinum: Konservenvergifter, Nervengift,
geringste Mengen t�dlich, |
 | Clostridium - Sporen: in Erde, Staub usw. k�nnen in
Lebensmittel ankeimen |
 | Listerien unter anderen auf K�se, auf Lachs und
R�ucherlachs |
Nicht nur die Anzahl der pathogenen Keime, sondern auch die Abwehrkraft des Menschen
sind ausschlaggebend f�r eine m�gliche Lebensmittelvergiftung!
Risikogruppen: S�uglinge, Kleinkinder, kranke Menschen, Rekonvaleszente,
Schwangere, Immungeschw�chte, etc.
Achten Sie besonders auf:
 | Richtiges H�ndewaschen nie in ein gebrauchtes Stoffhandtuch wischen - es
k�nnten eine Vielzahl an Mikroorganismen vorhanden sein (nur 1x Handt�cher)! |
 | Kein Ber�hren der gereinigten Honiggl�ser und gereinigten Deckel an der Innenseite! |
 | Keine Haustiere in Reinbereich (K�che als Arbeitsraum) Kontaminationsgefahr der
Lebensmittel durch Haare, Speichel der Tiere, Parasiten (Bandwurm etc.), Schmutz; |
Nicht auf Lebensmittel husten oder niesen, - bei Entz�ndung des
Hals-Nasen-Ohren-Bereiches besteht die Gefahr der �bertragung von Staphylokokken auf
Lebensmittel.
|